Konrad Adenauer Haus

Nachdem Konrad Adenauer am 19. April 1967 in seinem Wohnhaus verstorben und auf dem nahe gelegenen Waldfriedhof beigesetzt worden war, strömten zahlreiche Menschen nach Rhöndorf, um dem Altbundeskanzler die letzte Ehre zu erweisen. Ungebrochen ist seither das große Interesse, sich vor Ort an das Leben und Wirken des Politikers, ersten Bundeskanzlers, Staatsmanns und großen Europäers zu erinnern.

Im Jahre 1970 konnten die ersten Besucher in kleinen Gruppen durch Adenauers Rosengarten in einige Räume des Hauses geführt werden. Bald danach kam am Fuße des Grundstücks ein Neubau hinzu, in dem 1975 die Ausstellung „Konrad Adenauer – Dokumente aus vier Epochen deutscher Geschichte“ eröffnet wurde. Seit 1997 präsentiert sich diese erfolgreiche Dauerausstellung im neuen, modernen Gewand. Vom Ausstellungs­gebäude gehen regelmäßig Führungen durch den Garten hoch zum Wohnhaus.

Die Konrad Adenauer Stiftung

Zu den wichtigsten und für die Geschichte der Bundesrepublik dauerhaftesten Innovationen Adenauers zählt, die Parteien­zersplitterung auf der rechten Mitte der Weimarer Republik in einer großen Volkspartei zusammengebracht und damit den säkularen Gegensatz von Katholiken und Protestanten überbrückt zu haben. Er vereinte in der Christlich Demokratischen Union das Unterneh­merlager, den gewerblichen Mittelstand, Bauern und Teile der Industrie­arbeiterschaft in einer politischen Phalanx, deren Klassengegensätze vor den beiden Weltkriegen als unvereinbar galten. Dies war ein historisch einmaliger Vorgang in der Geschichte der deutschen Gesellschaft. Unter Adenauers Führung wurde die Union aus CDU und CSU zum großen parteipolitischen Lager, dem sich kleinere konkurrierende Parteien anschlossen.